Dienstag, 16. November 2010

Und du bist...?

Die Uni ist ja ein soziales Biotop, ein Nährboden für zwischenmenschliche Bakterien- und Genschmelze.
Es treffen sich Menschen tausendfach, welche sich zuvor nie gesehen haben und vor allem: Nie gesehen hätten!
Gerade im schmutzig-orangenen G-Punkt unserer RUBetonhölle ist die Artenvielfalt studentischer Vollzeit-Amöben ausgeprägter als Mitteilungssucht in sozialen Netzwerken.
Da trifft Papis Liebling im hellblauen Langarm-Hemd und Segeltuch-Tretern auf "Permanent im Sport als Letztes gewählt" mit Cannibal-Corpse-Kapuzenkutte.
Freizeit-Revoluzzer in Oliv-Parka und Fairtrade-Fetzen atmen dieselbe, stickige Vorlesungsluft wie Stakkato-Ja-Sager mit Federmäppchen, Lineal und Textmarker in drei Farben im Holster.
Noch so unterschiedlich in ihrer Herkunft, kommunizieren sie doch alle in der gleichen Sprache: Dem Small-Talk.
Ich drücke neuen Kommilitonen ab jetzt nur noch den standardisierten Bewerbungsbogen für Uni-Bekanntschaft in die Hand: Studiengang, Semesterzahl, Nebenjob, Berufswunsch.
Während mein Gegenüber den Bogen ausfüllt, habe ich gerade noch Zeit, mir die Kotzebrocken aus der Fresse zu wischen.

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