Dienstag, 8. März 2011

Die Zwei Seiten der Macht

Referatszeit.
Es ist nicht nur Wissens- sondern auch Charakterfrage, vorne am Pult zu stehen, den Pointer in der Hand wie ein intellektuelles Lichtschwert in RUB-Han-Solo-Manier.
Die Einen kriegen feuchte Hände, die Anderen feuchte Höschen.
Feuchte Hände, weil der Tarnkappenbomber names Uni-Anonymität für 45 Minuten vom Bachelor-Lehrplan den Treibstoff-Nachschub verweigert bekommt.
Feuchte Höschen, weil die andere Seite der Macht ihre Mitteilungssucht befriedigen und die ungeteilte Redeerlaubnis am Pult ungestreckt auf dem Seminar-Löffel aufkochen kann.
Die Dosis ist gerade groß genug um den Selbstdarstellungs-Turkey zu bekämpfen.
Die Qualität des Gesprochenen variiert wie die BA-Studienordnung.
Auf der einen wie auf der anderen Seite der Macht.
Ich genieße jedesmal das Schauspiel.
Die Einen rezitieren mit Zitterstimmchen Powerpoint-Folieninhalte, die Anderen knallen in Marktschreier-Manier politische Ideale ohne den Deckmantel der wissenschaftlichen Etikette auf den Tisch.
Danach der bange oder triumphierende Blick zum Seminar-Showmaster.
Manchmal gibts La-Ola, manchmal ein So-La-La.
Ich heule jedenfalls lieber rum wie Chewbacca als schleimig zu triefen wie Jabba the Hutt.

Mittwoch, 19. Januar 2011

Verbraucherschutz

Es gibt eine neue Spezies, über die es sich mal wieder auszukotzen lohnt.
Eine Kaste, die nicht so oft vorkommt.
Die aber, wenn sie auftritt, ein so abartiges Harmoniearoma ausstößt, dass ich am liebsten meine Fäuste als Radiergummi benutzen möchte.
Das Seminar-Pärchen.
Sie ist Teilnehmer, er nur Gast. Sie sind außerdem meine Sitznachbarn, was mich automatisch zu einem ungewollten Komplizen, zu einem Mitwisser in Sachen Bochumer Beziehungsgewäsch macht.
Da wird gefummelt, geturtelt und gelächelt als sei die Harmonie-Anarchie ausgebrochen.
Ich hätte zwar nix gegen ein handfestes Sitz-Randori im französischen Stil aber ich kann auf den Anblick verzichten wenn ein Gesichtsteppich mit einem Streuselkuchen gekreuzt wird.
Es ist respektlos.
Vorn steht eine 1,5 Meter große, chinesische Austauschstudentin und haucht mit ihrem Stimmchen politische Tatsachen über England in den Raum. Sie redet unglaublich gutes Deutsch, meine Nachbarn integrieren sie mit Missachtung.
Die Bildungselite im Ruhrgebiet verkümmert durch hartnäckige Abwesenheit von Geschmacksverständnis.
Das verliebte Gekichere von links nervt mehr als Dioxin-Eier.
Hoffentlich....ach ne vergiss et.
Morgen geht meine Flieger. Ich klau die Mauer in China und pferche alle Uni-Pärchen ein wie Legehennen in Niedersachsen.
Dann hab ich meine Ruhe und der restliche Bio-Diesel kann auch noch verfüttert werden!