Dienstag, 13. Juli 2010

Die Ninja-Allee

Stehend auf der Rolltreppe des Grauens, die John Player in der Rechten, die Linke setzt die Sonnenbrille auf. Das Glasdach über mir zeigt Himmel, in mir die Hoffnung, der bachelorverseuchte Alltag der rubistischen Hochburg verschwinde auf Nimmerwiedersehen im Selecta-Kleingeldschlitz. Die Rollstufen spucken mich aus.
"Heute Bock auf Party?", sagen Rastalocken mit Che Guevarabrust zu mir.
"Heute Bock auf Nägelschneiden?", denke ich und greife in lila DIN-A5.
Zwei Schritte nach rechts später stehe ich da und sehe sie: Die rote Flyer-Flaniermeile! Eine Allee, die Bäume sind biedere Bandshirts. In den Händen tragen sie rasiermesserscharfe Party-Pamphlete.
Ninjasterne nie dagewesener Unterhaltung, die meiner Studentenleber die letzte Arbeitserlaubnis entziehen wollen.
In meinen Taschen wächst der Papierwust an wie der Lärmpegel in der Nachspielzeit von A3-Sozialisationstheorien. Ich forme eine Papierkanonenkugel und bombadiere die VSPL-Rechner in der Univerwaltung bis der letzte USB-Cardreader nur noch Mundharmonika spielt.
"Morgen sag ich NEIN", denke ich und zücke den Nagelknipser.

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