Montag, 5. Juli 2010

Bombenwarnung in der U35

Oh mein Gott, wer kennt es nicht? Morgens klingelt der (Handy-)Wecker. Es wartet ein geschäftiger Tag in der Beletage de Beton. Leider sind die Schlummerfunktion und ich so eng befreundet, dass einem Termin im Standesamt nichts mehr im Wege steht. "Willst du, T.Storm, die fünf Minuten traumlosen Verzögerungsgenuss für dich haben und ein Leben in schlafgestörter Penetration verbringen?" "Ja, ich will!"
Unsere Beziehung funktioniert gut, allerdings ist sie so besitzergreifend, dass mir ab und an der Morgenkaffee verwehrt wird und die Morgentoilette an der Pforte zum Nirvana wohnt. Und so läuft mein Kreislauf entkoffeiniert und mein Verdauungstrakt voll wie die A 40 zur guten alten U35.
"Norkorea hat jetzt Atombomben, die drücken einmal auf ´n Knopp und Amerika is weg", sagt ne Camouflageweste zum Slipknot-Shirt. Ich glaube, Nordkorea wohnt in meinem Hintern und wenn ich den Knopp drücke, liegt die Brenscheder Straße in Schutt und Asche, ähh sorry in Exkrementen. Die gesamte Fahrt ist eine einzige Metapher: U-Bahn fährt aus Tunnel und legt ihr Innerstes sanft auf den Bahnsteigen ab. Mein Verdauungstrakt ist ein Rennwagen im roten Bereich, der Motor ist vorm Kollabieren.
"Nächster Halt, Rensingstraße!"
Boxenstopp!!! Die Reifen bleiben dran aber das Altöl ist schon klumpig und muss raus!
"Ein Schinken-Käse-Brötchen und den Toilettenschlüssel, bitte!"
Die Bombe wird um 9.24 Uhr in Bochum-Nord zwangsgesprengt.
Wadumbaaa!


1 Kommentar:

  1. haha. köstlich. gratulation zum -wie ich finde- sehr gelungenen blog.

    alles liebe,
    mari

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